Samstag, Mai 05, 2007

Gerätschaften

Herr M. und ich gehen seit einem halben Jahr relativ regelmäßig klettern. Da wir beide nicht die zartesten Rehchen sind haben wir langsam in der Halle angefangen, ein Beinchen über das andere gesetzt und waren schließlich irgendwann mal freudestrahlend ganz oben.
Freitag haben wir beschlossen reif für den Felsen zu sein. So ein Fels ist natürlich ganz was anderes als eine kuschelige Kletterhalle: spitze Steine, schroffe Platten, Ameisen und Spinnen an den unerwartesten Stellen sind nur einige der Widrigkeiten die mir auf anhieb einfallen.

Vor allem wichtig ist die richtige Ausrüstung. Also ab zu einem großen Sportwarenanbieter die Outdoor-Kletter Abteilung stürmen. Vor dem Express-Schlingen-Ständer haben wir schon mal eine Stunde gebraucht. Die Farbentscheidung war schwierig. Erst wollte Herr M. die Blauen und ich die Roten, dann umgekehrt, dann haben mir doch die Roten wieder besser gefallen, Herr M. wollte die Blauen allerdings nicht mehr. Entscheidend war dann die Stückzahl, von den Roten waren nur 6 da, ich wollte 7, Herr M. 5. Pragmatische Lösung.

Beim Seil waren wir uns einige: hübsch muss es sein. Ich wollte 60 Meter, Herr M. 50 (weil alles über 50 verheddert sich so leicht). Gegeben hats ein günstiges Angebot: 70 Meter. Blöd. Der gewiefte Leser und die mitdenkende Leserin werden sich jetzt fragen: warum nicht 70 kaufen, auf 55 abschneiden (die goldene Mitte) und aus den übrigbleibenden Metern eine hübsche Halskette basteln?

Herr M. und ich sind eine dreiviertel Stunde später, bereits bei einem anderen Kletterwarenhändler, mit weniger verlockenden Angeboten (und nicht so hübschen Seilen) stehend, ebenfalls zu diesem Schluss gekommen. Zurück beim Erstanbieter hat der arme Verkäufer in seinem Schrecken so glaubhaft vermittelt, wie sehr ihm das in der Seele weh tut ein 70 Meter Seil einfach so abzuschneiden, dass wirs im Endeffekt erst recht als ein Ganzes gekauft haben. Wer weiß wofür mans brauchen kann - und ich hab ja immer gern genügend Ressourcen zur Verfügung...

Nachtrag: Heut hab ich das Seil versucht zusammenzurollen und in den dafür auserkorenen Seil-Rucksack zu stecken. Ich hab wirklich nur an einem Ende ganz vorsichtig angezogen. 2 Minuten später war das Seil dermaßen verheddert, dass ich eine halbe Stunde gebraucht hab um es halbwegs zu entwirren und weitere 15 Minuten um es endlich im Rucksack unterzubringen.
Ich seh Herrn M. schon mit weiser Miene "ich habs ja gesagt" vor sich hin nicken... Grmpf.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

na endlich erfahr auch ich der geschichte inhalt...hatte mich schon gefragt, wie die aktion im detail wohl abgelaufen ist, nachem herr m. am telefon - völlig verwirrt durch meine tiefe stimme - nicht näher darauf eingehen wollte...
im seilentwirren bin ich übrigens meisterin:-)

kathi hat gesagt…

lol